Details zu Ganz unten - Buch
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Buch
Originaltitel
Originalsprache
Deutsch
Erstveröffentlichung
1985
Band (Reihe)
-
Typ
Buch
Genre
Sachbuch: Sozialwissenschaften
Auflage
Titel
Sprache
Deutsch
Verlag
Kiepenheuer & Witsch(alt)
Jahr
1985
Seitenanzahl
254
ISBN
3462017160
EAN
9783462017168
Ausgabe
Kartoniert
Auflage
Unbekannt
Inhalt/Klappentext
Bemerkungen
Ganz unten
OA 1985 Form Reportage Epoche Gegenwart
In Ganz unten berichtet Günter Wallraff von seinen Erfahrungen als angeblicher türkischer Arbeiter, als der er sich in Betriebe einschlich, um die Arbeitswelt von innen zeigen zu können. Wallraff verdeutlicht, wie mit türkischen Arbeitern umgegangen wird, die sich gegen Ausbeutung oft nicht wehren können.
Inhalt: 1983 verkleidet sich Wallraff als türkischer Arbeiter Ali Levent Sigirlioglu und hält diese Rolle zwei Jahre lang durch. Er arbeitet als ungelernte Hilfskraft bei McDonald†™s, auf einer Großbaustelle und in einer Leiharbeiter-Kolonne. Bei verschiedensten Gelegenheiten †“ etwa auf einer CDU-Feier, auf der er sich als türkischer Abgeordneter ausgibt, oder bei dem Versuch, sich katholisch taufen zu lassen †“ erlebt er hautnah, dass Türken beschimpft, bedroht und nicht akzeptiert werden.
Seine erste längere Anstellung hat Wallraff bei McDonald†™s. Er bekommt einen sehr geringen Stundenlohn und muss unter Zeitdruck sowie ohne Sicherheitsvorkehrungen zwischen siedendem Frittierfett und Heizplatten arbeiten. Auf dem Bau verrichtet er Schwerstarbeit, wird ausgelacht und von den »Kollegen« schikaniert. Schlimmer noch ist die Situation bei einem Subunternehmen, das für Thyssen und das Atomkraftwerk Würgassen Arbeiter zur Verfügung stellt. Keiner der Arbeiter hat Papiere oder ist sozial- und krankenversichert, der Lohn ist gering. Im Atomkraftwerk werden die Arbeiter gefährlich hohen Strahlendosen ausgesetzt; bei Thyssen muss Wallraff bei Minusgraden, ohne Schutzkleidung und ausreichendes Gerät festgefrorene Schlacke entfernen. Viele Arbeiter werden gezwungen, Doppel- oder Mehrfachschichten zu fahren; Unfälle wegen Übermüdung werden von den Vorarbeitern in Kauf genommen. Wehren können sich die Arbeiter nicht †“ einige sind illegal in Deutschland, andere von der Ausweisung bedroht.
Struktur: In 13 Kapiteln erzählt Wallraff von seinen Erlebnissen als Arbeiter, der sich »ganz unten« in der Hierarchie befindet, und bezieht auch Berichte anderer Arbeiter ein. Hinter all diesen Geschichten steht die moralische Autorität des Autors, der sich den oft unmenschlichen Bedingungen selbst unterworfen und unter ihnen gelitten hat. Überdeutlich ist aber auch der moralische Zeigefinger; aus jeder Zeile spricht die Entrüstung, mit der Wallraff Mitgefühl beim Leser zu wecken versucht.
Wirkung: Das Buch verkaufte sich in nur sechs Wochen 1,6 Millionen Mal. Von seinen Gegnern wurde Wallraff als »sozialistischer Hetzer« beschimpft, bespitzelt und mehrfach verklagt. Wallraffs Buch hatte jedoch auch positive Folgen: Thyssen stellte die meisten Leiharbeiter fest ein, in der Öffentlichkeit wurden die Praktiken der Subunternehmer bekannt, gesetzliche Bestimmungen und Sicherheitsvorschriften wurden verschärft. Auch im Ausland wurde Ganz unten zu einem großen Erfolg. Der Verlag publizierte in Deutschland zusätzlich eine türkische Ausgabe. G. Pa. [Quelle: Aus Das Buch der 1000 Bücher (Harenberg Verlag)]
OA 1985 Form Reportage Epoche Gegenwart
In Ganz unten berichtet Günter Wallraff von seinen Erfahrungen als angeblicher türkischer Arbeiter, als der er sich in Betriebe einschlich, um die Arbeitswelt von innen zeigen zu können. Wallraff verdeutlicht, wie mit türkischen Arbeitern umgegangen wird, die sich gegen Ausbeutung oft nicht wehren können.
Inhalt: 1983 verkleidet sich Wallraff als türkischer Arbeiter Ali Levent Sigirlioglu und hält diese Rolle zwei Jahre lang durch. Er arbeitet als ungelernte Hilfskraft bei McDonald†™s, auf einer Großbaustelle und in einer Leiharbeiter-Kolonne. Bei verschiedensten Gelegenheiten †“ etwa auf einer CDU-Feier, auf der er sich als türkischer Abgeordneter ausgibt, oder bei dem Versuch, sich katholisch taufen zu lassen †“ erlebt er hautnah, dass Türken beschimpft, bedroht und nicht akzeptiert werden.
Seine erste längere Anstellung hat Wallraff bei McDonald†™s. Er bekommt einen sehr geringen Stundenlohn und muss unter Zeitdruck sowie ohne Sicherheitsvorkehrungen zwischen siedendem Frittierfett und Heizplatten arbeiten. Auf dem Bau verrichtet er Schwerstarbeit, wird ausgelacht und von den »Kollegen« schikaniert. Schlimmer noch ist die Situation bei einem Subunternehmen, das für Thyssen und das Atomkraftwerk Würgassen Arbeiter zur Verfügung stellt. Keiner der Arbeiter hat Papiere oder ist sozial- und krankenversichert, der Lohn ist gering. Im Atomkraftwerk werden die Arbeiter gefährlich hohen Strahlendosen ausgesetzt; bei Thyssen muss Wallraff bei Minusgraden, ohne Schutzkleidung und ausreichendes Gerät festgefrorene Schlacke entfernen. Viele Arbeiter werden gezwungen, Doppel- oder Mehrfachschichten zu fahren; Unfälle wegen Übermüdung werden von den Vorarbeitern in Kauf genommen. Wehren können sich die Arbeiter nicht †“ einige sind illegal in Deutschland, andere von der Ausweisung bedroht.
Struktur: In 13 Kapiteln erzählt Wallraff von seinen Erlebnissen als Arbeiter, der sich »ganz unten« in der Hierarchie befindet, und bezieht auch Berichte anderer Arbeiter ein. Hinter all diesen Geschichten steht die moralische Autorität des Autors, der sich den oft unmenschlichen Bedingungen selbst unterworfen und unter ihnen gelitten hat. Überdeutlich ist aber auch der moralische Zeigefinger; aus jeder Zeile spricht die Entrüstung, mit der Wallraff Mitgefühl beim Leser zu wecken versucht.
Wirkung: Das Buch verkaufte sich in nur sechs Wochen 1,6 Millionen Mal. Von seinen Gegnern wurde Wallraff als »sozialistischer Hetzer« beschimpft, bespitzelt und mehrfach verklagt. Wallraffs Buch hatte jedoch auch positive Folgen: Thyssen stellte die meisten Leiharbeiter fest ein, in der Öffentlichkeit wurden die Praktiken der Subunternehmer bekannt, gesetzliche Bestimmungen und Sicherheitsvorschriften wurden verschärft. Auch im Ausland wurde Ganz unten zu einem großen Erfolg. Der Verlag publizierte in Deutschland zusätzlich eine türkische Ausgabe. G. Pa. [Quelle: Aus Das Buch der 1000 Bücher (Harenberg Verlag)]