Ausgabendetails zu Die weiße Festung
Ausgabendetails
Titel
Die weiße Festung : Roman
Sprachen
Deutsch
Originaltitel
Übersetzt von
-
Verlag
Hanser Verlag
ISBN
3446207368
EAN
9783446207363
Ausgabe
Pappe
Inhalt/Klappentext
Der 1990 bei Insel erschienene Roman Die weiße Festung (Beyaz Kale, 1985) berichtet von den Abenteuern eines jungen Venezianers, der bei einem Seegefecht in die Hände der Türken gerät. Als Sklave eines Hodschas, der am osmanischen Hofe eine Rolle spielt, und dem Ich-Erzähler auf verblüffende Weise ähnlich sieht, verstrickt er sich in eine Herr-und-Knecht-Beziehung, in der sich die beiden Kontrahenten immer ähnlicher werden. So klar die Rollen zwischen dem an westlicher Wissenschaft orientierten Venezianer und dem islamisch-konservativen Hodscha anfangs verteilt sind, so sehr verschwimmen die Konturen mit der Zeit. In einem raffinierten Vexierspiel werden Erwartungen der Leser an das typisch Orientalische aufgenommen, in Frage gestellt und schließlich ad absurdum geführt. Die erhoffte klare Trennung zwischen Ost und West erweist sich zunehmend als Illusion.
Literarisch erinnert Die weiße Festung an Umberto Ecos Der Name der Rose. Vor dem Hintergrund einer spannenden Story entfaltet sich die Welt der Köprülü-Großwesire, mischen sich †žaufklärerische†œ und †žkonservative†œ Ideen der Zeit mit Geschichtsbildern, politischen Strategien und den ideologischen Machtkämpfen zwischen Sultan, Hof und Moschee. †žNatürlich, eine alte Handschrift†œ, stellt Umberto Eco nicht ohne Ironie seinem Text voran. †žDieses Manuskript fiel mir 1982 in die Hände†œ, knüpft Orhan Pamuk an, und nennt damit das Erscheinungsjahr vieler Eco-Übersetzungen und vielleicht seiner Erstlektüre der †žRose†œ als Funddatum, während Ecos Erzähler †žsein†œ Manuskript 1968, mitten in der für Eco bedeutsamen Studentenrevolte, gefunden haben will. Wie Ecos †žBerichterstatter†œ äußert der Erzähler Pamuks zunächst Zweifel an der Echtheit des Dokuments, zudem gibt er an, die Originalgeschichte nicht genau abgedruckt, sondern eher nachlässig nacherzählt zu haben.
Die †žWeiße Festung†œ ist insofern die Geschichte einer literarischen Entführung. Der Transfer des europäischen Romans in die moderne Türkei bereichert dabei beide Seiten. Verblüfft Eco im †žNamen der Rose†œ durch das verwirrende Arrangement moderner und mittelalterlicher Ansichten, so konfrontiert Pamuk den westlichen Leser mit unerwarteten Seiten osmanischer und europäischer Geschichte
Literarisch erinnert Die weiße Festung an Umberto Ecos Der Name der Rose. Vor dem Hintergrund einer spannenden Story entfaltet sich die Welt der Köprülü-Großwesire, mischen sich †žaufklärerische†œ und †žkonservative†œ Ideen der Zeit mit Geschichtsbildern, politischen Strategien und den ideologischen Machtkämpfen zwischen Sultan, Hof und Moschee. †žNatürlich, eine alte Handschrift†œ, stellt Umberto Eco nicht ohne Ironie seinem Text voran. †žDieses Manuskript fiel mir 1982 in die Hände†œ, knüpft Orhan Pamuk an, und nennt damit das Erscheinungsjahr vieler Eco-Übersetzungen und vielleicht seiner Erstlektüre der †žRose†œ als Funddatum, während Ecos Erzähler †žsein†œ Manuskript 1968, mitten in der für Eco bedeutsamen Studentenrevolte, gefunden haben will. Wie Ecos †žBerichterstatter†œ äußert der Erzähler Pamuks zunächst Zweifel an der Echtheit des Dokuments, zudem gibt er an, die Originalgeschichte nicht genau abgedruckt, sondern eher nachlässig nacherzählt zu haben.
Die †žWeiße Festung†œ ist insofern die Geschichte einer literarischen Entführung. Der Transfer des europäischen Romans in die moderne Türkei bereichert dabei beide Seiten. Verblüfft Eco im †žNamen der Rose†œ durch das verwirrende Arrangement moderner und mittelalterlicher Ansichten, so konfrontiert Pamuk den westlichen Leser mit unerwarteten Seiten osmanischer und europäischer Geschichte
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